Natur, frische Luft, anstrengende Berge, wissen, was man geschafft hat, tolle Aussichten, Schweiss. Klar, dass dies keine Begriffe für Schachspielen sind (ein Teil vielleicht trifft auf Schachboxen zu, aber das lassen wir mal außen vor.). Hier geht es um das Wandern. Ich bin sicher kein Profi, aber es zieht mich doch immer mehr in die Natur. Laufen, Berge hochkraxeln oder einfach nur gemütlich durch die Natur schlendern.
In diesem Jahr machten wir zwei wunderschöne Tagestouren im Elsass. Hier gibt es, wie in jedem anderen Gebirge auch, unzählige Wanderwege, auf welchen man für Stunden keinem Menschen begegnet. Was diese Gegend so besonders macht, ist die Kombination aus steilsten Schluchten, grünen Hochebenen mit saftigen Wiesen, hügeligen Weinbergen und verträumten Dörfern, die alle in dem fürs Elsass typischen Pastellfarbtönen erstrahlen.
Unsere erste Tour ging auf den Donon (bei Schirmeck): Dieser 1008m hohe Berg war einst ein mystischer Ort. Reste keltischer und römischer Tempelanlagen finden sich hier und der 360° Ausblick ist schlicht wunderschön. Man erreicht den Donon nach einem ca. 2.5 Stunden langen Aufstieg von Wackenbach, auf welchem man rund 600 Höhenmeter zu bewältigen hat. Auf dem Weg auf den Berg hat man immer wieder tolle Aussichten, für Pilzsammler ist diese Gegend sicher ein Paradies. Etwa 45 Minuten vor Erreichen des Gipfels gibt es ein nettes Restaurant mit sehr gutem Essen zu moderaten Preisen.
Die zweite Wanderung führte uns in die Wälder rund um Ribeauville, einem der schönsten Örtchen im Elsass, kurz hinter Selestat gelegen. An sonnigen Tagen finden sich hier allerdings jede Menge Touristen. Wie auch immer, wir wollten ja nicht in die Stadt, sondern eine Wanderung zu den oberhalb gelegenen Burgen der Rappoltsteiner machen. Dieses alte Adelsgeschlecht baute hier drei Burgen am steilen Hang, welcher direkt hinter dem Ort emporsteigt. Ein strammer Aufstieg von rund 90 Minuten führte uns zur Burgruine St. Ulrich. Hier bietet sich ein toller Blick über das gesamte Tal und man bekommt einen guten Eindruck davon, warum die Burg ausgerechnet hier gebaut wurde: Man hatte schlicht die Kontrolle über alles, was im Tal vor sich geht. Nach weiteren 30 Minuten steilem Weg gelangt man zu einer zweiten Ruine, welche leider nicht betretbar ist. Ein weiteres Highlight ist der Wallfahrtsort Dusenbach. Diese mitten im Wald gelegene Kirche erreicht man über einen steilen Pfad, mitten durch den Wald. Plötzlich steht man vor einer großen Kirche, die einer der Herren Rappoltstein einst für eine Marienstatue gebaut hat, welche er von einem seiner Kreuzzüge mitbrachte und die angeblich Wunder tun sollte. Nun schlängelt sich der Weg wieder hübsch am Berg entlang nach Ribeauville zurück und nach etwa 3.5 Stunden reiner Wanderzeit, kann man in eines der vielen netten Restaurants einkehren.