Mikrokredite mit Kiva.

Spätestens seit Muhammad Yunus den Nobelpreis erhielt für sein Engagement bei Grameen-Bank, weiß jeder, was Mikrokredite sind. Diese kleinen Darlehen helfen Menschen in den unterschiedlichsten Gegenden der Welt, ihre Projekte zu finanzieren. Sei es Starthilfe für einen Laden oder einen Handwerksbetrieb oder schlicht das Geld für eine Ziege.

Man muss aber kein Bankunternehmen sein, um Mikrokredite zu vergeben. Der Microfinance-Anbieter Kiva bietet hier seit einigen Jahren einen Ansatz, der das zu erreichende Darlehen nicht aus einer Quelle finanziert sondern die Community im Internet nutzt, um das Geld zusammen zu stemmen. In etwa Crowd-Financing also. Nahezu 800.000 User stemmten bereits eine Kreditsumme von mehr als 170 Million Euro. Das schöne ist, dass man direkt als User entscheiden kann, für welches konkrete Projekt man eine Summe, startend bei 25$, verleihen möchte. Wie die Rückzahlung und Kontrolle der Projekte im Einzelnen funktioniert, wird auf der Website von Kiva sehr ausführlich erklärt. Aufmerksam auf Kiva wurde ich übrigens durch Paul, welcher in seinem Blog einige Male darüber schrieb.

Nachdem ich mich vor Monaten schon dort registriert hatte, habe ich nun endlich auch meine ersten 25$ in die Hand genommen und ein Projekt in Pakistan unterstützt. Für die, die erstmal schnuppern wollen: Derzeit gibt es bei Groupon einen Gutschein für die erste Investition. Bei einem 25$ Geschenkgutschein gibt es 10$ gratis. Vielleicht ist dies sogar ein schönes Weihnachtsgeschenk?

Filmempfehlung.

Ich hatte ihn schon so lange aufgenommen, kam aber heute erst dazu, ihn mir wirklich im Ganzen anzuschauen: Die Reportage “Hunger” vom SWR. In 90 Minuten kann man nicht alle Ernährungsprobleme der Welt thematisieren – dennoch schafft es der Film, viele Zusammenhänge gebündelt zu dokumentieren und aufzuzeigen, was in unserer globalisierten Welt so alles schief liegt und welche Rolle unsere westliche Welt dabei spielt. Unter anderem wird die Situation von indischen Kleinbauern gezeigt, die unter der Verbreitung genmanipulierten Saatguts leiden, die schier unglaubliche Sitaution in Kenia, wo nahezu alles Wasser einer gesamten Region zur Rosenproduktion genutzt wird und nicht mehr der Bevölkerung zur Verfügung steht, der Massenanbau von Soja in Brasilien auf Kosten des Regenwalds und der lokalen Bevölkerung und einige Theman mehr. Uneingeschränkt empfehlenswert und Anlass genug, sein Konsumverhalten zu überdenken und vor allem zu änden. Derzeit ist der Film noch in der Mediathek der ARD zu finden.

In Ergänzung dazu und auch, weil das Thema Monsanto in der Reportage kurz angeschnitten wurde, hier ein Link zu einer bereits zwei Jahre alten, aber dadurch nicht unaktuellen Reportage von ARTE: Monsanto – Mit Gift und Genen