Eine Frage, die mich und meine Kollegen ganz aktuell im Projekt vino.la beschäftigte war, wieviel Ajax-Funktionalität ein “normales” Shopsystem verträgt. Wie intuitiv ist eine Website zu bedienen, was kann man sich an innovativen Produktfiltern oder live-Suchen leisten, ohne dass der User sich damit 10 Minuten auseinandersetzen muss, was er eigentlich tun muss um ans Ziel zu kommen und uns ein Produkt abzukaufen.
Ergebnis der Diskussion war, dass wir nahezu alle Ajax-Funktionalität aus dem Frontend des Shopsystems verbannten, weil wir feststellten, dass 1) die Performancegewinne der Serverkommunikation nicht in Relation zum Performanceverlust im Browser standen und 2) der User zu viel denken musste.
Auch Nielsen schreibt in seinem neuesten Beitrag, dass beim Einsatz von Ajax-Technologie insbesondere bei Shopsystemen Vorsicht geboten ist: Man muss unterscheiden, welchen Nutzen eine Website hat. So tut einer reinen Shopseite weniger Ajax gut als zum Beispiel einer Intranetseite. Mit der Intranetseite “müssen” sich die User wegen ihrer täglichen Nutzung mit der Bedienung auseinandersetzen und haben einen echten Gewinn, wenn die Seite “rich UI features” besitzt. Bei Shopsystemen ist dies genau umgekehrt: Der User will sich damit nicht auseinandersetzen und die Seite sofort intuitiv bedienen können. Man muss also stark unterscheiden, welche Ajax-Technologie welcher Website zugute kommt. Das oberste Ziel sollte also bei Web 2.0 Seiten sein: Effizienz in der Bedienung steht über cooler Technologie.
Was Nielson unter guter Ajax-Anwendung versteht, zeigt er in einem kleinen Beispiel. Solange das Feedback für den User im direkten Zusammenhang mit seiner ausgeführten Aktion steht, kann man also auch mit Ajax einen Besuch ohne Verwirrung überstehen.