New York City.

Meine lieben Europäer. Ihr habt keine Metropolen. Keine einzige. London geht vielleicht noch durch. Aber Paris? Berlin? Nein, alles Provinzstädte. Der wirkliche Puls schlägt in New York. Schaut doch mal hin: Dort wurden schon vor 150 Jahren Brücken mit sechs Spuren gebaut – während also schon ein Kutschverkehr vergleichbar mit Autobahnen in New York herrschte, marschierten wir in Berlin noch zu Fuß von A nach B. Gut, die U-Bahn in Berlin ist älter. Manch bedeutendes Gebäude auch. Aber die Skyline von New York – unvergleichlich. Wolkenkratzer, die bereits 100 Jahre und mehr alt sind. Was ist dagegen das deutsche Mainhatten? Nichts.

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Und was ist mit den Einwohnern? Der New Yorker ist ein positiver Mensch. Durch und durch. Trotz 9/11 oder vielleicht gerade deshalb. Hilfsbereit, serviceorientiert, vorausschauend, charmant. Großstädtisch eben. Mürrische Verkäufer? Fehlanzeige. Grummelige U-Bahn-Ticketverkäufer? Keine gesehen. Gut, die Polizisten leiden unter undefinierbarer Geltungssucht. Aber alle anderen sind wirklich angenehme Zeitgenossen. Und alle sind darauf bedacht, den besten Service zu bieten, den eigenen Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten, einen guten Eindruck zu hinterlassen, anderen freundlich zu begegnen. Warum? Nicht aus der Oberflächlichkeit, die von Deutschen gerne unterstellt wird. Viel banaler: Sie haben keine Wahl. Die Konkurrenz ist groß und wer nicht freundlich ist, ist raus. Ganz einfach.

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Und soll doch mal einer Sagen, Amerikaner hätten keine Kultur. Abgesehen von 500 Jahren Geschichte: Der Geschmack (besonders der gute) ist definitiv in New York City zu Hause. Wo sonst gibt es so gut angezogene Menschen? Wo sonst so tolle Häuser, geschmackvoll eingerichtete Hotelzimmer, gemütliche Restaurants, zeitlosen Stil und schlichte Eleganz? In Europa habe ich das bisher nur annährend in London und Dublin erlebt. In Deutschland, der Rauhfaser-Republik, gibt es das nicht. Also mal ganz ruhig bleiben.

Der New Yorker ist stolz. Zu Recht. Und wir Deutschen bleiben zurück – ein wenig neidvoll. Auch zu Recht.

Bilder von unserer Reise gibt es, wie immer, bei Picasa:

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Happiness Index.

Hier gibt es heute eine kleine Leseempfehlung: Einen sehr interessanten Artikel über den “Glücksfaktor” von Mitarbeitern und wie man diesen erstellt, messbar macht und dessen Werte nutzt, um evtl. Dinge zum Positiven zu ändern, hat Henrik Kniberg in seinem Blog verfasst. Grundlage von zufriedenen und glücklichen Mitarbeitern ist ein gemeinsames Verständnis der Unternehmenskultur. Der Artikel enthält einige einfache aber scheinbar wirkungsvolle Methoden, die Unternehmensziele und -kultur von denen definieren zu lassen, die sie jeden Tag leben: Den Mitarbeitern. Dies dient als Grundlage eines gemeinsamen Verständis dessen, was man tut und warum. Aufbauend darauf lässt sich dann messen, wie glücklich und zufrieden alle Mitarbeiter sind. Ein plakativ geschriebener, lesenswerter Aritkel.

Mikrokredite mit Kiva.

Spätestens seit Muhammad Yunus den Nobelpreis erhielt für sein Engagement bei Grameen-Bank, weiß jeder, was Mikrokredite sind. Diese kleinen Darlehen helfen Menschen in den unterschiedlichsten Gegenden der Welt, ihre Projekte zu finanzieren. Sei es Starthilfe für einen Laden oder einen Handwerksbetrieb oder schlicht das Geld für eine Ziege.

Man muss aber kein Bankunternehmen sein, um Mikrokredite zu vergeben. Der Microfinance-Anbieter Kiva bietet hier seit einigen Jahren einen Ansatz, der das zu erreichende Darlehen nicht aus einer Quelle finanziert sondern die Community im Internet nutzt, um das Geld zusammen zu stemmen. In etwa Crowd-Financing also. Nahezu 800.000 User stemmten bereits eine Kreditsumme von mehr als 170 Million Euro. Das schöne ist, dass man direkt als User entscheiden kann, für welches konkrete Projekt man eine Summe, startend bei 25$, verleihen möchte. Wie die Rückzahlung und Kontrolle der Projekte im Einzelnen funktioniert, wird auf der Website von Kiva sehr ausführlich erklärt. Aufmerksam auf Kiva wurde ich übrigens durch Paul, welcher in seinem Blog einige Male darüber schrieb.

Nachdem ich mich vor Monaten schon dort registriert hatte, habe ich nun endlich auch meine ersten 25$ in die Hand genommen und ein Projekt in Pakistan unterstützt. Für die, die erstmal schnuppern wollen: Derzeit gibt es bei Groupon einen Gutschein für die erste Investition. Bei einem 25$ Geschenkgutschein gibt es 10$ gratis. Vielleicht ist dies sogar ein schönes Weihnachtsgeschenk?

Filmempfehlung.

Ich hatte ihn schon so lange aufgenommen, kam aber heute erst dazu, ihn mir wirklich im Ganzen anzuschauen: Die Reportage “Hunger” vom SWR. In 90 Minuten kann man nicht alle Ernährungsprobleme der Welt thematisieren – dennoch schafft es der Film, viele Zusammenhänge gebündelt zu dokumentieren und aufzuzeigen, was in unserer globalisierten Welt so alles schief liegt und welche Rolle unsere westliche Welt dabei spielt. Unter anderem wird die Situation von indischen Kleinbauern gezeigt, die unter der Verbreitung genmanipulierten Saatguts leiden, die schier unglaubliche Sitaution in Kenia, wo nahezu alles Wasser einer gesamten Region zur Rosenproduktion genutzt wird und nicht mehr der Bevölkerung zur Verfügung steht, der Massenanbau von Soja in Brasilien auf Kosten des Regenwalds und der lokalen Bevölkerung und einige Theman mehr. Uneingeschränkt empfehlenswert und Anlass genug, sein Konsumverhalten zu überdenken und vor allem zu änden. Derzeit ist der Film noch in der Mediathek der ARD zu finden.

In Ergänzung dazu und auch, weil das Thema Monsanto in der Reportage kurz angeschnitten wurde, hier ein Link zu einer bereits zwei Jahre alten, aber dadurch nicht unaktuellen Reportage von ARTE: Monsanto – Mit Gift und Genen

Gedittools – a new version

First of all: Thanks to all folks using my Gedittools plug-in for Gedit! All the mails and comments and download stats show that I was not the only guy looking for missing functionality in Gedit. During the past week or so I found some time to improve the XML-highlighting mechanism for Gedittool:

In fact, I re-designed and implemented the algorithm to find and highlight XML-tags from scratch. It is now much faster in searching and highlighting.

All other features like

– counting search results
– highlighting marked words throughout the document
– integrating a meld-interface to compare / diff opened files

remain as they are. Feel free to download the plug-in at Github.

Gedittools - a plug-in for gedit

Und wieder Atomkraft.

Man könnte fast meinen, wir sind wieder in den 80ern. Vielleicht liegts aber auch nur am Sommerloch- die Diskussion um die Verlängerung von Laufzeiten der meist unbeliebten Atommeiler läuft auf vollen Touren. Abgesehen von Sicherheitsbedenken: Mir ist nicht klar, wie überhaupt irgendwer verantworten will, dass in 10000 Jahren der Müll, den wir heute produzieren, immernoch strahlt und Mensch und Umwelt schädigen kann. Wer behauptet das zu können, kann nicht erwarten, ernstgenommen zu werden.

Hier ist eine winzige Linksammlung, die mir in den letzten Wochen dazu untergekommen ist. Alle Beiträge beleuchten je einen anderen Aspekt der Diskussion, vielleicht auch eher unbekanntere wie die Rolle des TÜV oder die Verdienste der Energiekonzerne an Atommülllagern.

Video: Atomkraft – Laufzeitverlängerung trotz Sicherheitsdefiziten – Beitrag des NDR zum Thema TÜV und Sicherheit von Atomkraftwerken. Wer prüft denn eigentlich und wie oft und wie gut?

Video: Die Atomlüge – Bericht aus der Sendung 45min des NDR: Wie steht es um Leukämiefälle rund um Kernkraftwerke, wie sind unsere Kraftwerke gegen Terroranschläge geschütz? Nur zwei Fragen aus dieser interessanten Reportage

Das Uran wird knapp – Ein Artikel in der Frankfurter Rundschau zur Knappheit des weltweiten Urans

Video: Endlager – Wie Atom-Multis verdienen – Beitrag des NDR – wie Engergiekonzerne an der Lagerung an Steuergeldern verdienen

Atomkraft – Laufzeitverlängerung trotz Sicherheitsdefiziten

Teamviewer für iPhone und iPad.

So, jetzt muss ich nicht mehr zurück ins Büro, wenn noch was dringendes ansteht und ich schon auf dem Weg nach Hause bin: Jetzt mach ich das übers iPhone, bzw. iPad. Denn für beide Geräte gibt es nun den TeamViewer als App zum Download. Für Privatanwender ist die Lizenz sogar kostenlos, für Unternehmen soll die Lizenz laut Golem ab 80 EUR kosten.

Es funktioniert erstaunlich flüssig und erlaubt alle Mausaktionen mit einfach zu lernenden Gesten. Die Verbindung über UMTS ist aber doch recht langsam, zumindest in meinen ersten Tests. Die Maus auf meinem Laptop bewegte sich ziemlich verzögert, während mein iPhone den Zeiger bereits an der richtigen Position wähnte. Im WLAN sieht das sicher anders aus.

Soziale Netzwerke.

Den Begriff Soziale Netzwerke verbindet heute jeder nur noch mit Social Networks im Internet: Facebook, Xing und andere Anbieter sind wohl die ersten Dinge, an welche wir hier denken. Diese nutzen als Grundlage eine ureigene menschliche Eigenschaft: das Sozialverhalten. Es gibt ein unglaublich spannendes und unglaublich unterhaltsames Buch, welches sich damit beschäftigt, wie wir Menschen unser Sozialverhalten und unsere sozialen Netzwerke gestalten. Dabei sind sowohl der psychologische Hintergrund der Beziehungsbildung an sich als auch empirische Studien über die direkte und indirekte Einflussnahme von Menschen aus unserem direkten und indirekten Umfeld Thema. Warum wir wählen, wie sich Krankheiten verbreiten, warum man nicht alle Menschen bei einer Epidemie impfen muss, warum wir unsere Lebenspartner tendenziell über unsere Freunde kennenlernen, warum einsame Menschen immer einsamer werden, reiche Menschen immer reicher und warum wir maximal 150 Leute in unserem sozialen Umfeld haben, sind nur einige der Themen in diesem 400 Seiten starken Buch.

Es heißt:

Connected! Die Macht sozialer Netzwerke und warum Glück ansteckend ist

Die Autoren sind: Nicholas A. Christakis, James H. Fowler

Es ist wirklich ein tolles Buch. Man lernt sehr viel über sich und andere. Habe es quasi gefressen. Unbedingte Leseempfehlung!
Hier noch ein Paar Links zum gleichen Thema:

Spiegel: Analyse von Telefondaten – Wer viele Kontakte hat, ist reicher

Spiegel: Fußball-Netzwerkforschung: So spielen Champions

Musiktipp.

Sigur Rós sind ja nun lange kein Geheimtipp mehr. Die isländische Band mit ihrem fantastischen Sound findet man ja mittlerweile sogar im Tatort Soundtrack.

Nun hat sich der Sänger Jónsi von Sigur Rós selbständig gemacht und sein eigenes Bandprojekt “Jónsi” gegründet, welches in diesem Jahr ihr Debutalbum Go herausbrachte. Ein Großteil der Songs sind auf Englisch. Insgesamt klingt das Album für mich sehr viel fröhlicher und heller als so manche Songs von Sigur Rós. Gemein haben alle Songs die sphärischen Klänge und eigenwilligen Rhythmen die man so keinem Stil richtig zuordnen kann (und will). Wirklich eigenartig und gute Laune verbreitend.

Übrigens wurde der Song “Go Do” auch in einem tollen Werbespot der Firma Dulux genutzt: